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Die Favoritner Bluesband ist ausgezogen, um mit dem angeblichen Vorurteil aufzuräumen, dass Blues nur auf Englisch richtig rüber kommen kann. Dabei ist es nur ein kleiner gedanklicher Schritt vom wein...
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Die Favoritner Bluesband ist ausgezogen, um mit dem angeblichen Vorurteil aufzuräumen, dass Blues nur auf Englisch richtig rüber kommen kann. Dabei ist es nur ein kleiner gedanklicher Schritt vom weinerlichen Wienerlied zum guten alten traurigen Blues, oder? Und wirklich. Die Texte aus der Feder von Bandleader Tommy Tatzber sind weder peinlich noch banal. Der Wiener Dialekt schmiegt sich, wie extra dafür erfunden, an die Blues-, Rock- oder Country-Arrangements. Endlich also verstehen wir, was wir bei B.B. King oder Muddy Waters immer nur vermutet haben? Wäre ich 20 Jahre jünger, würde ich nichts von der Worried Men Skiffle Group oder Ostbahn Kurti wissen, wäre ich vielleicht sprachlos vor Staunen. So bin ich bloß angenehm überrascht.
(Jürgen Rottensteiner, X-Act 56/2001)